Chemnitzer

Gedichte

Weinfest Märchen 2022

Der Weingeist mit den Ketten

Es war einmal ein friedlicher kleiner Weingeist, der wurde vom Teufel gefangen und in dicke Ketten gelegt. Seitdem musste er über Europas Weinfeste ziehen, mit den Ketten an Armen und Beinen, bis vor ihm ein Korken zum Himmel zischte.

Null Uhr und zwei Minuten, Mitternacht. Plötzlich ertönten schreckliche Geräusche auf dem Chemnitzer Weinfest. Erschrocken schauten die Gäste des Weinfestes zu der neuen Sitzgruppe, von dort kamen die schrecklichen Geräusche. Ein Weingeist zog seine schweren Ketten über den Boden, sehen konnte ihn keiner, auch nicht die Ketten. Erschrocken standen die Gäste auf, horchten, der Weingeist zog an ihnen vorbei. An der Ecke von Neumarkt und Markt lauschte ein Winzer, schnappte sich eine Weinflasche, der Korken zischte zum Himmel hoch. Schnell goss der Winzer den Wein in eine Schale. Der Weingeist zog ohne Ketten in die Weinflasche ein. Der Winzer lachte und schaute den friedlichen Weingeist an, der ruhig in der Flasche saß. Er würde nun mit dem Winzer aufs Weingut ziehen und die Weinberge beschützen. Die Gäste lauschten, hörten nichts mehr und genossen die restlichen Minuten des Weinfestes.

© Heiko Wohlgemuth

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